Sport gegen Depressionen: Funktioniert das wirklich?
In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien untersucht, was Sport gegen Depressionen ausrichten kann. Funktioniert das wirklich und wenn ja, wann und für wen? Die wichtigsten Erkenntnisse erfährst du hier.
Sport ist gesund.
Klar. Das wissen wir alle.
Sport ist gut für den Körper. Er fördert die Ausdauer und stärkt das Immunsystem. Er senkt das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden und wer weiß was noch…
Sport ist aber auch gut für deine Psyche: Wer sportlich aktiv ist, reduziert beispielsweise das Risiko in den nächsten 8 Jahren an einer Depression zu erkranken um 50%.
Wer vorbeugen möchte, tut also gut daran, sich regelmäßig zu bewegen.
Aber darum soll es heute nicht gehen.
Heute geht es darum, was Sport für dich tun kann, wenn du bereits depressiv bist.
Sport als natürliches Antidepressivum?
Schon die alten Griechen verordneten Menschen mit Melancholie – wie Depressionen damals genannt wurden – sich viel zu bewegen.
Aber erst in den letzten Jahrzehnten wurden die Effekte von Sport gegen Depressionen zunehmend wissenschaftlich untersucht. Und siehe da: es gibt inzwischen eine beachtliche Datenlage, die zeigt, dass Sport ein natürliches Antidepressivum ist.
Zur Erinnerung: Depressionen zeichnen sich durch einen völligen Verlust von Interesse und Freude aus. Nichts erscheint mehr reizvoll, aus nichts zieht man mehr Freude. Dazu kommt ein Gefühl von innerer Leere; alles erscheint einem Sinn- und Hoffnungslos.
Charakteristisch ist auch ein verminderter Antrieb, der bewirkt, dass sich Depressive mitunter zu nichts mehr aufraffen können.
Aber Depressionen lassen sich behandeln: Wenn man sich der Krankheit stellt und ärztliche Hilfe sucht, sind sie in der Regel gut in den Griff zu bekommen.
Dies geschieht üblicherweise über Medikamente und Psychotherapie.
Zunehmend werden jetzt aber auch sportliche Bewegungsprogramme in der Behandlung von Depressionen ausprobiert.
Und das hat guten Grund:
Denn inzwischen sind vielen Studien übereinstimmend zu dem Ergebnis gekommen, dass Sport
stimmungsaufhellende Effekte hat.
In einer Studie, die Wissenschaftler von der Duke University in North Carolina durchführten, reduzierten 14 Minuten auf dem Laufrad die depressiven Symptome der Versuchspersonen um 82 Prozent.
Nahezu alle Teilnehmer fühlten sich anschließend unternehmungslustiger und energiegeladener als zuvor.
Das ist ein bedeutender Effekt, bedenkt man, dass sich Depressionen maßgeblich durch Antriebslosigkeit auszeichnen.
Aber körperliche Bewegung führt nicht nur kurzfristig zu vorteilhaften Effekten. Auch langfristig ist Sport gegen Depressionen wirksam. Wie wirksam stellten dieselben Forscher fest, als sie ihre depressiven Versuchspersonen in drei Gruppen aufteilten.
Die erste Gruppe wurde rein medikamentös behandelt. Die zweite bekam eine Kombination aus Medikamenten und Sport verschrieben und die dritte absolvierte lediglich das Ausdauersportprogramm.
Im Ergebnis zeigte sich, dass das regelmäßige Ausdauertraining vergleichbare stimmungsaufhellende Effekte zeigte wie die Behandlung mit Antidepressiva. Die besten Ergebnisse erzielten in dieser Studie die Teilnehmer, die eine Kombination aus Sport und Medikamenten erhielten.
Die Rückfallquote derjenigen, die nur Sport absolviert hatten, war mit 8% allerdings die geringste von allen drei Gruppen. Zum Vergleich: in der Medikamentengruppe waren es 38%.
Je mehr Sport die Teilnehmer in den nächsten sechs Monaten machten, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass die depressiven Symptome zurückkehrten.
Andere Forscher kamen zu einem ähnlichen Ergebnis: in 35 von 39 ausgewerteten Studien mit über 2.000 Versuchspersonen, stellte sich Sport gegen Depressionen als wirksam heraus. Die Effektgrößen waren vergleichbar groß wie die von Psychotherapie oder der Einnahme von Antidepressiva.
Regelmäßiges Ausdauertraining kann demnach genauso effektiv sein wie eine therapeutische und/oder medikamentöse Behandlung.
Warum ist Sport gegen Depressionen wirksam?
Das sind natürlich beachtliche Ergebnisse.
Aber wie kommt es dazu?
Warum ist Sport gegen Depressionen so effektiv?
Wahrscheinlich spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Veränderungen in der Hirnchemie: Körperliche Anstrengung kurbelt die Produktion von einigen Botenstoffen an, die bei Depressionen deutlich verringert sind. So z.B. von sogenannten Katecholaminen, vor allem von Noradrenalin. Auch der Serotoninspiegel scheint über Sport positiv beeinflusst zu werden. Wissenschaftlich belegt ist zudem, dass Ausdauersportarten die Ausschüttung von Endorphinen bewirken können, die Glücksgefühle hervorrufen und Ängste lindern können.
- Stärkung der Selbständigkeit: Bei jeder sportlichen Betätigung setzen und erreichen wir bestenfalls unsere selbstgesteckten Ziele. Egal, wie klein diese auch sein mögen (10 Minuten am Stück zu joggen), das gibt uns das Gefühl die Kontrolle zu haben und eigeninitiativ zu sein, was gerade in der Depression häufig zu kurz kommt.
- Gesteigertes Selbstvertrauen: Wer sich regelmäßig sportlich betätigt, wird fitter. Die Figur verändert sich, der Körper wird straffer und muskulöser. Das kann zu einem positiveren Selbstbild und einem gesteigerten Selbstvertrauen führen.
- Auszeit vom Gedankenkarussel: Wenn wir Joggen, Tennisspielen, Radfahren oder Schwimmen schalten wir vorübergehend ab und können unserem Kopf mal eine Auszeit gönnen. Das ist in besondere bei Depressionen von Vorteil, die sich durch das ständige kreisen negativer Gedanken auszeichnen.
- Daneben können auch der Abbau von Stress und Anspannung sowie die Gelegenheit zu sozialem Kontakt und Austausch beim Sport eine wichtige Rolle spielen.
Wie kannst du aktiv werden?
Zwar führt schon die einmalige Bewegung zu stimmungsaufhellenden Effekten, aber wenn du deiner Depression wirklich an den Kragen willst, musst du dich regelmäßig sportlich betätigen.
Das ist schon im gesunden Zustand ein schwieriges Unterfangen, während einer Depression aber doppelt und dreifach schwer.
Ein kleiner Trick, um dich zu überwinden, ist, dich in einem Sportverein anzumelden oder eine/n Freund/Freundin zum gemeinsamen Sporteln zu treffen.
Auf diese Weise erhöhst du den Druck wirklich hinzugehen. Insbesondere, wenn du für den Kurs bezahlt hast.
Gemeinschaftssport hat außerdem den Vorteil, dass du auf andere Menschen triffst und aus der Höhle herauskommst, in der du dich die letzten Wochen vermutlich vergraben hast. In einem Verein hast du die Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen und du kannst Gemeinschaft und Unterstützung erfahren.
Bei der Wahl der Sportart ist alles erlaubt, was Spaß macht, auch wenn Studien zufolge Ausdauersportarten besonders gut gegen Depression wirken. Wenn aber weder Schwimmen, noch laufen oder Radfahren dein Ding ist, probiere es lieber mit Zumba, Stepptanz oder Beachvolleyball.
Denn nur, wenn du wirklich Spaß daran hast, wirst du auch langfristig am Ball bleiben können.
Natürlich kannst du Bewegung auch jederzeit so in deinen Alltag integrieren: wie wäre es, wenn du den Garten für den Sommer fit machst oder ab jetzt täglich eine Runde um den Block drehst?
Denn das ist ja das Schöne daran: Sport verursacht kaum oder gar keine Kosten und geht mit so gut wie keinen unerwünschten Nebenwirkungen einher.
Was für einen besseren Einstieg in deinem Kampf gegen die Depression kann es also geben, als von nun an zwei bis drei Mal die Woche Sport zu treiben?
Sport gegen Depressionen einzusetzen klappt also.
Insbesondere bei leichten bis mittelschweren Depressionen hat sich Bewegung als wirksames Antidepressivum herausgestellt. Wenn du unter einer schweren Depression leidest, macht Sport ebenfalls Sinn. In diesem Fall solltest du aber unbedingt auch zu einem Psychiater oder Therapeuten gehen.
Und jetzt bist du wieder an der Reihe: machst du Sport? Stellst du bei dir stimmungsaufhellende Effekte fest? Hilft es dir gegen deine Depression? Lass uns teilhaben und von deinen Erfahrungen profitieren.
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in
christa
Posted at 07:53h, 09 MaiHallo,
also ich kann das nur bestätigen. Auch wenn ich wegen Zeitmangel und MS nicht ganz so viel machen kann, wie ich möchte, versuche ich so viel Bewegung in meinen Tag zu packen, wie nur geht. Am liebsten gehe oder jogge (wenn ich kann) durch den Wald. Da genieße ich die Ruhe und wenn ich vorher noch so angespannt oder traurig war, danach ist es mit Sicherheit um vieles besser oder gleich ganz weg.
Schöne Grüße
Glücksdetektiv
Posted at 19:03h, 09 MaiSchön, dass du den Wald ansprichst.
Es gibt nämlich auch Studien, die zeigen, dass ein Spaziergang im Wald besonders erholsam und gesund für uns ist (im Vergleich z.B. mit einem Spaziergang in der Stadt). Siehe: https://www.gluecksdetektiv.de/wie-die-natur-uns-gluecklich-macht/
Alles Liebe,
Katharina
Marvin
Posted at 23:43h, 26 AugustHallo Katharina,
Ich mache jetzt seit ca. 11 Wochen täglich Sport.
Unter der Woche laufe ich Mittags immer meine große Runde von 60 Minuten und am Wochende laufe ich 2 Stunden meine mega Runde durch. Außerdem mache ich über den Tag verteilt immer wieder 200 Liegestütze und meine 100 Kniebeugen.
Mein Wohlbefinden und mein persönliches Glück hat sich schon gesteigert.. Und meine Depressionen beziehungsweise meine innerlichen Probleme gehen wieder etwas zurück.
Leider hat ich heute unwerwartet nach dem Sport einen derben Rückschlag erlitten, aus dem heiteren Himmel ging es mir wieder richtig schlecht wie noch vor 11 Wochen wo ich mich aus seelischer Kraft langsam wieder aus meinem Loch herausgekämpft habe. Deswegen kann ich jetzt nicht schlafen und schreibe dir einfach mal um mich zu beruhigen.
Ich habe schon daran gedacht, dass ich vielleicht schon zu viel Sport mache oder noch zu wenig andere Aktivitäten in meinem Alltag habe ..
liebe grüße
marvin
Katharina Tempel
Posted at 19:06h, 13 SeptemberLieber Marvin,
Rückschläge kann es immer wieder geben. Sport hin oder her. Sie gehören dazu. Lass dich davon nicht entmutigen und stell deine Erfolge nicht in Frage. Du hast nämlich schon enorm viel erreicht und das musst du dir immer wieder vor Augen führen.
Was die Häufigkeit und Dauer des Sports angeht: Für die positiven Effekte reicht definitiv weniger und es ist auch nicht förderlich in einen Leistungswahn und Erfolgsdruck zu geraten.
Das kommt aber sicherlich auch darauf an, wie viel Sport du schon früher gemacht hast und wie gewöhnt du daran bist.
Versuch doch einmal die Häufigkeit des Sports ein wenig zu reduzieren und stattdessen eine andere glückspendende Aktivität in dein Leben einzubauen: z.B. Treffen mit Freunden, ein erfüllendes Hobby etc.
Liebe Grüße,
Katharina
Andrea
Posted at 08:57h, 09 MaiHallo Katharina,
als ich vor zwei Jahren nah am Burnout war, habe ich mit dem Joggen angefangen. In ganz langsamen Schritten habe ich mich dahin trainiert, eine halbe Stunde durchlaufen zu können. Das Schöne war, dass sich ständig Erfolge zeigten. Was mir bei der Arbeit völlig abging, gelang beim Laufen: Ich hatte selbst Einfluss darauf, besser zu werden, bessere Ergebnisse (= länger durchhalten zu können) zu schaffen. Ich glaube, mir hat das damals sehr geholfen zu erkennen, dass ich selbst aktiv werden kann – ein halbes Jahr später habe ich meinen damaligen Job gekündigt und habe eine andere Arbeitsstelle angenommen. Allerdings kam auch im Sport wieder die Versuchung auf, dem alten Leistungsdruck zu erliegen: Wenn doch bisher immer mehr ging, dann doch auch weiterhin – ich wollte schneller werden, noch länger durchhalten, und irgendwann war beim Joggen der altbekannte Druck genauso zu spüren wie vorher bei der Arbeit. Bis mir eine kluge Kollegin gesagt hat, dass das doch Schwachsinn wäre und wem ich denn etwas beweisen wolle. Danach habe ich Puls- und Geschwindigkeitsmesser abgelegt und bin nur noch so gelaufen, dass es mir gut tat. 🙂
Leider muss ich aktuell Medikamente nehmen, die Auswirkungen auf den Magnesiumhaushalt haben. Heißt konkret: nach spätestens 1,5km fühlen sich die Beinmuskeln an wie aus Beton. Ich habe das Joggen wieder aufgegeben und bin stattdessen aufs Wandern umgestiegen. Geht gerade bei diesem herrlichen Wetter ja besonders gut.
Und durch deinen Blogeintrag habe ich eben mal nach einem Badmintonverein vor Ort geschaut. Ich überlege ernsthaft, diesen heißgeliebten Sport meiner Jugend vielleicht in einer Hobby-Gruppe wieder anzufangen… 😉
Glücksdetektiv
Posted at 19:01h, 09 MaiVielen Dank auch für deinen Kommentar.
Da sprichst du ja genau einen der Punkte an, warum Sport gegen Depressionen/Burnout hilfreich sein kann: weil man sich als aktiv erlebt und Erfolge erzielt.
Und genau das kann auch wieder ins Gegenteil umschlagen…
Ich bin froh zu hören, dass du von der ungesunden, belastenden Art wieder weggefunden hast und den Sport heute wieder als Freudebringer verstehst und lebst.
Ich wünsche dir ganz viel Spaß beim Wandern und demnächst vielleicht auch beim Badminton spielen 🙂
LG, Katharina
Toxic
Posted at 09:35h, 09 MaiMeiner Meinung nach ist die Neigung zur Depression genetischer Natur das sieht man daran dass die einen damit nie in Berührung kommen und die anderen schon trotz gleicher Lebensführung. Es ist also der zufälligen Anordnung des erbgut geschuldet größtenteils und ja es ist verdammt ungerecht die Ressourcen sind alle ungleich verteilt das liegt daran dass die Natur nicht Menschen freundlich arbeitet sondern auf Zufall und Ursache. Trotz dessen ist Bewegung in Massen eins der besten Heilmittel überhaupt und mir tut es auch sehr gut weil unsere vorfahren schon dauernd bewegen mussten um zu überleben die moderner Welt lässt unsere Körper verkümmern
Glücksdetektiv
Posted at 18:58h, 09 MaiHallo,
Depressionen haben definitiv auch eine genetische Komponente. Das heißt aber noch lange nicht, dass jeder mit dieser Veranlagung auch eine Depression entwickeln muss.
Sonst müssten wir uns ja gar nicht mehr bemühen im Leben, weil wir sowieso nichts an unseren Genen ändern können…
Zum Glück ist das nicht so und es kommt trotz aller genetischen Vorbelastung immer darauf an, wie wir leben, wie wir mit uns umgehen, was wir erleben und welche Ressourcen wir mitbringen.
Regelmäßige Bewegung ist ein erprobtes Mittel um physisch und psychisch gesund zu bleiben. Und du hast vollkommen Recht: wir bewegen uns heutzutage definitiv viel zu wenig… zumindest die meisten von uns (ich nehme mich da nicht aus…).
LG, Katharina
Bianka
Posted at 09:51h, 09 MaiHallo,
ich würde mich gern dazu äußern. Ich hatte einen Burnout mit schwerer Depression.
Man kann die Aussage, dass Sport gegen Depression hilft, nicht verallgemeinern! In meinem Fall fehlte nicht nur die Kraft für Sport nach meinem Zusammenbruch. Es war auch schlichtweg das falsche Mittel. Sport hat mich immer mehr in die Depression getrieben.
Ich habe eine Depression bekommen, weil ich mit bestimmten Gefühlen nicht umgehen konnte. Ich habe sie verdrängt und mich mit Arbeit und Sport „abgelenkt“. Der Weg aus dem Dilemma führte nicht über Sport. Leider hatte ich das auch zunächst versucht und mich dazu gezwungen (weil ich solche Artikel wie den obigen gelesen hatte). Mein Weg aus der Depression führte über Ruhe, Entspannung und Schlaf. Dadurch kam der Zugang zu mir selbst und meinen Gefühlen zurück. Schließlich ist die Auseinandersetzung mit sich selbst, den eigenen Gefühlen und das Erlernen eines anderen Umgangs mit sich selbst wichtig.
Glücksdetektiv
Posted at 18:54h, 09 MaiVielen Dank, dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Verallgemeinern kann man solche Aussagen sowieso nie, weil jeder Mensch einzigartig ist. Selbst wenn wissenschaftliche Studien zu dem Ergebnis kommen, dass etwas wirksam ist, bedeutet das fast immer „im Mittel“ und nicht für jede einzelne Person, die an der Studie teilgenommen hat.
Das hätte ich vielleicht noch deutlicher machen müssen…
Im Endeffekt sind das alles Möglichkeiten, um die Depression zu therapieren. Was dann im Einzelfall wirkt, muss leider meistens ausprobiert werden, weil eben nicht alles jedem hilft.
Ich freue mich aber, dass du deinen Weg inzwischen auch gefunden zu haben scheinst. Wenn auch der Weg dorthin sicherlich sehr frustrierend war…
Viele liebe Grüße,
Katharina
David
Posted at 13:11h, 09 MaiMag objektiv alles zutreffen, aber subjektiv ist Sport für mich der Horror. Ich habe das Gefühl dabei gegen meine innere Anspannung zu arbeiten, was den Zustand verstärkt und ohnehin bekannte Gefühle wie Atembeklemmungen zusätzlich triggert.
Es ist sicherlich jammerschade, da es in der Theorie eigentlich zu gut klingt. Deswegen habe ich es nicht nur einmal probiert. Aikido, Radfahren, Joggen, Boxen, Fitnessstudio – das Ergebnis war immer das gleiche. Mein Körper reagiert auf Bewegung einfach nur mit Alarm und das kann ich so gar nicht gebrauchen.
Ausgeglichenheit funktioniert bei mir über sinnstiftende, kreative Arbeit. Solange ich es damit nicht übertreibe wohlgemerkt. Da musste ich im Laufe des Lebens erst das richtige Maß finden, bzw. bin ich immer noch dabei, da das Spannungsfeld zwischen „tun wollen“ und „tun müssen“ aus Lebenserhaltungsgründen eine selbstbestimmte Dosierung des Aufwands leider kaum zulässt.
Glücksdetektiv
Posted at 18:45h, 09 MaiHerzlichen Dank für deinen Kommentar.
Das finde ich hochinteressant!
Mein erster Impuls war, „dann hast du vielleicht noch nicht die richtige Bewegungsform für dich gefunden“, aber du hast ja nun schon einiges ausprobiert… und auch sehr unterschiedliche Sportarten.
Umso besser, dass du einen anderen Weg zum Ausgleich für dich gefunden hast.
Ganz liebe Grüße,
Katharina
Karin
Posted at 20:14h, 09 MaiHallo,
seiz meiner Kindneit treibe ich regelmäsig Ausdauersport.
schon in jungen Jahren habe ich gemerkt wie gut ich mich anschließend fühle.
Ich hatte auch eine Zeit da habe ich Sportwettkämpfen teilgenommen. Man hat
ein Ziel vor Augen, kann sich mit anderen messen, Freundschaften entstehennd und man hat abwechslung.
Heute bin aus Freude an der Bewegung und der Natur täglich unterwegs. Mal länger mal kürzer je nach
Zeit und Lust. Für mich gehört es einfach dazu wie das tägliche Zähneputzen.
Während meiner Arbeitslosigkeit hat mir die Bewegung in der Natur viel Kraft, Energie und neue Inspirationen
gegeben.
Ich kann es jedem nur empfehlen, sei es auch nur eine Runde spatzeiren im Wald, Stadtpark oder ein Stück vom Arbeitsweg.
Glücksdetektiv
Posted at 20:17h, 10 MaiVielen Dank für die Empfehlung.
Damit tust du dir auf jeden Fall sehr viel Gutes und es ist doch auch wunderbar, wenn man etwas, das man so gerne tut und das einem so viel Freude bereitet, täglich macht.
LG, Katharina
Thomas Schröder
Posted at 09:38h, 10 MaiGerne auch ein kurzer Kommentar von mir. Ich bin der Freund, der da ist-wenn möglich. Dafür ist aber ein gediegenes wissen über diese Krankheit „Depression“ nötig, die so viel Schlimmes anrichten kann. Während des letzten Jahres habe ich viel, viel dazugelernt. Und ja-natürlich sind mir diese Blogs wichtig, die sich auch an das Umfeld richten. Danke dafür!!
Aber zum Thema: Auch mir ist Sport sehr wichtig. Ich jogge, walke, wandere. 2x die Woche.
Und nein, das mit dem Glücksgefühl ist bei mir anders. Ich empfinde es vor dem Laufen (Vorfreude)
Während des Laufens denke ich mir oft, wie blöd ich wohl sein muss…
Nach dem Laufen bin ich müde und zufrieden. Nicht wirklich Freude aber ein rundes Gefühl.
Noch mal Danke für Dein Engagement!!
Thomas
Glücksdetektiv
Posted at 20:15h, 10 MaiLieber Thomas,
es ist interessant, wie unterschiedlich wir da manchmal ticken. Es wird ja auch häufig gesagt, dass man beim joggen so wunderbar nachdenken kann. Ich persönlich bin beim joggen einfach leer. Ich kann dabei überhaupt nicht nachdenken.
Aber vielleicht ist ja auch genau das gerade mal gut…
LG, Katharina
Laura
Posted at 09:21h, 13 MaiHallo, deine Videos tun mir unheimlich gut.
Eine Frage habe ich jedoch, du hattest in einer deiner Videos gesagt das du dein damaligen Job gekündigt hast und eine 6 Reise angetreten bist. Meine Frage an dich, wie hast du es nach so langer Zeit wieder ins Berufsleben geschafft, hat man nicht gefragt warum du so lange arbeitslos warst? War das nicht zu lange arbeitslos?
Glücksdetektiv
Posted at 19:44h, 13 MaiDavor hatte ich anfangs auch große Angst, aber dann war ich einfach radikal und habe mir selbst gesagt, dass ich nirgendwo arbeiten möchte, wo man eine halbjährige Auszeit um zu reisen für inakzeptabel hält. Aber das kommt natürlich sehr darauf an, was dir wichtig ist.
Für die große Karriere in konservativen Bereichen könnte das ein Problem werden.
In allen anderen Bereichen kommt es auf deine Argumentation an. Ich habe nach meiner Rückkehr erstmal unqualifiziert gejobbt (wo kein Hahn nach meiner Reise/Arbeitslosigkeit gekräht hat). Anschließend habe ich aber z.B. ein sehr begehrtes Promotionsstipendium bekommen. Warum? Weil die Reise mir geholfen hat mich selbst zu finden und weil ich als viel reifere und stärkere Person zurückgekehrt bin. Im Gegensatz zu den meisten Studienabsolventen, die noch nicht viel Erfahrung im Leben gesammelt hatten, wusste ich nach meiner Reise ganz genau, was ich will und was ich kann. Das hat das Auswahlgremium sehr beeindruckt und die „Lücke“ im Lebenslauf war gar kein Problem mehr.
Lass dich nicht von deinen Ängsten zurückhalten. Meiner Erfahrung nach findet man immer einen Weg, wenn man etwas wirklich will und letzten Endes sind Personaler auch nur Menschen, die du mit deiner Persönlichkeit weit mehr beeindrucken kannst als durch deinen Lebenslauf.
Alles Liebe,
Katharina
Jessica Böhme
Posted at 18:02h, 16 MaiHallo Katharina,
ich bin heute auf deinen Blog gestoßen und finde ihn großartig. Ich hatte selber nie Depressionen, erkenne aber einen deutlichen Zusammenhang zwischen Sport und meinem persönlichem Wohlbefinden. Wenn ich das Gefühl habe festzustecken, nicht weiterzukommen, oder extrem schlechte Laune habe bewirkt ein kurze Sportpause bei mir Wunder. Einen weiteren wichtigen Aspekt, den ich für mich erkannt habe, ist die Ernährung. Ich habe bemerkt, dass mir bestimmtes Essen schlechte Laune macht. Soweit ich weiß hängt das ebenfalls mit der Veränderungen in der Hirnchemie zusammen. Wäre super spannend mehr darüber zu erfahren.
Liebe Grüße Jessica
Glücksdetektiv
Posted at 18:26h, 18 MaiHerzlich Willkommen beim Glücksdetektiv liebe Jessica. Ich bin froh, dass du hierher gefunden hast 🙂
Ernährung und Bewegung spielen natürlich eine wichtige Rolle für unser Wohlbefinden insgesamt. Es gibt sogar so genanntes Glücks-Food, also bestimmte Nahrungsmittel, die die Stimmung verbessern (z.B. Bananen, Schokoladen, Nudeln etc.). Allerdings müsste man sehr große Mengen davon essen, um die Effekte wirklich zu spüren. Wichtiger ist da glaube ich, dass jeder die Ernährung findet, die ihm oder ihr am besten bekommt.
LG, Katharina
Stefanie
Posted at 11:16h, 19 MaiIch mit Klettern angefangen und kann das nur bestätigen. Sport ist nun ein Teil meines Lebens.
Toller Artikel.
Glücksdetektiv
Posted at 16:25h, 20 MaiDas freut mich sehr für dich.
Viel Erfolg weiterhin beim Klettern und liebe Grüße,
Katharina
Pasca
Posted at 16:42h, 07 JuliIch arbeite den ganzen Tag am Computer und wenn ich nicht jeden Tag Sport machen würde, dann hätt ich mich wohl schon aufgehängt 🙂
Brauch das einfach als Ausgleich, deswegen 3x die Woche Fitness-Studio und den Rest Schwimmen oder Spazieren gehen
Glücksdetektiv
Posted at 17:31h, 08 JuliWow, dagegen sehen meine sportlichen Ambitionen eher mau aus 🙂 Aber wir sollen uns ja nicht vergleichen.
Also top, dass es dir so guttut!
LG, Katharina
Stefan
Posted at 13:23h, 21 AugustAls selbst Betroffener kann ich das bestätigen. Sport erleichtert meine Depression ungemein. Da meine Depression als Burnout angefangen hatte, muss ich aber darau achten meinen Körper nicht zu überfordern
Glücksdetektiv
Posted at 19:38h, 23 AugustDanke für deinen Erfahrungsbericht.
Genau! Überforderung sollte auch immer vermieden werden, sonst kehren sich die positiven Effekte des Sports ganz schnell ins Gegenteil um.
LG und alles Gute,
Katharina
Senad mrkaljevic
Posted at 14:19h, 25 AugustIch leide momentan an Depressionen. Ich denke die ganze Zeit, dass ich was falsch mache und dass ich ein Versager bin. Ich gehe seit neusten jeden Tag in’s Fitnessstudio und ich stelle fest, dass es nach dem Sport mir etwas besser geht, aber sobald ich auf der Arbeit bin, kommen wieder negative Gedanken hoch!
Glücksdetektiv
Posted at 20:17h, 26 AugustDanke für dein Feedback.
Ist doch schon mal gut, dass es Situationen gibt, in denen es dir besser geht. Diese gilt es jetzt nur noch zu vermehren, bis es dir nach und nach in den meisten Situationen gut geht.
Ein Dokument, in dem du all deine negativen Gedanken festhältst und die Gründe, warum sie nicht der Wahrheit entsprechen, kann dir dabei helfen. Siehe: https://www.gluecksdetektiv.de/negative-gedanken-loswerden bzw. https://www.gluecksdetektiv.de/was-du-gegen-deine-sorgen-machen-kannst/
Notfalls direkt an den Arbeitsplatz legen und bei Bedarf immer wieder raufsehen.
LG, Katharina
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Lotte Heimes
Posted at 21:50h, 21 JanuarHallöchen,
ich schreibe meine Hausarbeit bald zu dem Thema und suche derzeit noch nach passenden Studien. Deswegen frage ich mich aus welchen Studien ihr die Informationen entnommen habt oder wo ich die Quellen finde?
Liebe Grüße,
Lotte
Glücksdetektiv
Posted at 20:03h, 23 JanuarDummerweise habe ich die Studien nicht notiert. Eine einfache Literaturrecherche sollte aber einiges zum Thema aufdecken. Es gibt auch viele Metaanalysen, die sich dieser Fragestellung zugewandt haben.
Liebe Grüße,
Katharina
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Posted at 21:54h, 15 JanuarIch habe die Erfahrung gemacht, dass in Sportvereinen immer Grüppchen entstehen, und dass man, wenn man sensibel ist, das bei einer Depression wohl kaum gebrauchen kann. Und, dass ich – wenn ich alleine Sport treibe, keine Motivation habe oder mich noch einsamer fühle bzw. einsam. Sport machen in einer Gruppe zeigt einem wieder, dass man nicht dazu gehört; oder dass man sich erst stressen muss mit sich anziehen, gut stylen, gut kleiden, etc. das ist stressig. Daher bin ich auf der Suche nach einer Art Sport, die gut ist, kein Stress ist ( bezüglich Leuten). Gartenarbeit gibt mir ein gutes Gefühl, aber ich bin da immer allein, und manchmal kommt die Einsamkeit hoch, was also tun, an Sport?
Glücksdetektiv
Posted at 14:39h, 16 JanuarIch kann mir vorstellen, dass es in einigen exklusiven Sportstätten oder Fitnessstudios schon darauf ankommt, was man anhat und wie man gestyled ist, aber wenn du einen Volkshochschulkurs besuchst oder dich einer örtlichen Jogginggruppe anschließt sollte der Druck viel geringer sein. Sinnvoll kann es auch sein eine Sportart zu wählen, bei der keine Gruppen gebildet werden, also Sportteams, die gegeneinander antreten, sondern bei der alle zusammen an einem Ziel arbeiten, z.B. gemeinsam durch den Park joggen, Zumba machen etc.
Liebe Grüße,
Katharina
Gio
Posted at 23:51h, 09 JuniHallo, wie soll man sich denn zum Sport motivieren wenn man depressiv ist und man kaum Kraft hat zu stehen? Hast du dazu auch irgendwelche Ratschläge ? Wenn der Alltag schon so anstrengend ist dass man sich nur schwach und wackelig fühlt … da noch los rennen ?
Katharina Tempel
Posted at 20:34h, 20 JuniDas ist eine riesengroße Herausforderung. Letzten Endes hilft das, was auch allen anderen Menschen darin unterstützt ihren Popo hochzukriegen, z.B. das Festlegen sehr kleiner Ziele, das Planen von Belohnungen, das Visualisieren davon, wie es einem danach geht oder der soziale Druck von anderen. Soll heißen: Wenn du einen Freund finden kannst, mit dem du gemeinsam Sport machst (oder in einer Gruppe bist), hast du einen größeren Druck den Termin einzuhalten. Wenn du deine Sportschuhe an die Haustür stellst, wirst du stärker daran erinnert, jetzt rauszugehen und wenn du dir ein Ziel setzt, belass es ruhig so klein, dass du dir vornimmst, die Sportschuhe anzuziehen. Wenn du das geschafft hast, stellst du dir die nächste Herausforderung, z.B. damit auch vor die Tür zu gehen. Jeder gemeisterte Schritt spornt dich an einen weiteren zu wagen und die Schritte sind so klein, dass sie gut machbar sind.
Alles Liebe,
Katharina
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Posted at 22:43h, 10 FebruarNope. Stimmt nicht. Ich habe 4 monate lang mich mit joggen abgequält fast jedentag.
NICHT EIN BISSCHEN BESER ging es mir danach! Nein ich habe keine freunde die mir helfen könnten.
Und nein es gibt keine einzige sportart die ich mag.