Taugt deine Lebenseinstellung zum glücklich sein?
Weißt du schon, warum es bei dir glückstechnisch noch nicht so gut klappt? Hast du schon herausgefunden, welchen Fehler du auf der Suche nach dem Glück begehst? Dieser kleine Fragebogen hilft dir dabei herauszufinden, ob du die falsche Lebenseinstellung zum glücklich sein hast.
Wir alle suchen unser Glück auf eine ganz bestimmte Art und Weise. Wie genau, ist uns häufig gar nicht bewusst. Wir haben es von unseren Eltern übernommen, aus Filmen gelernt oder sind aus eigenen Erfahrungen zu diesem Schluss gekommen.
Leider übernehmen wir dabei auch jede Menge falsche Einstellungen. Lebenseinstellungen, die nicht zum Ziel führen und die dich nicht dauerhaft glücklich machen werden.
Welche Lebenseinstellung hast du?
Deswegen ist es wichtig herauszufinden, wie du glückstechnisch tickst. Welche Lebenseinstellung hast du?
Ich habe für dich einen Fragebogen entworfen, mit dem du genau das herausfinden kannst.
Im Folgenden findest du 12 Aussagen, die mehr oder weniger auf dich zutreffen können. Lies sie dir sorgfältig durch und entscheide spontan, ob die Aussage eher auf dich zutrifft oder nicht.
Wenn sie eher auf dich zutrifft, kreuze die entsprechende Zeile an. Wenn sie nicht auf dich zutrifft, lässt du die Zeile frei.
Wichtig: Wenn du auf das Bild klickst, kannst du dir den Fragebogen ausdrucken. Bitte lies erst weiter, wenn du den Fragebogen ausgefüllt hast!!!!
Auswertung
Sieh dir nun deine Kreuze an und zähle für jede Farbe getrennt, wie viele Kreuze du hast. Wie viele Kreuze hast du bei Blau, wie viele bei Rot und wie viele bei Grün?
Die Farbe, bei der du die meisten Kreuze gemacht hast, ist die Einstellung, die bei dir am stärksten vertreten ist. Lies dir die entsprechende Beschreibung aufmerksam durch und überlege, ob du dich darin wiederfinden kannst.
Wahrscheinlich nicht so extrem, wie ich sie gleich schildern werde. Vielleicht nur ein bisschen. Aber vielleicht schon ein bisschen zu viel?
Wenn du gleich viele Kreuze in zwei Farben gemacht hast, bist du ein gemischter Typ. Das ist ganz normal und kommt häufiger vor als das es „reine“ Glückstypen gibt. Lies dir einfach beide Beschreibungen durch und schau, wo du dich wieder finden kannst.
Achtung: Wenn du gar keine Kreuze gemacht hast, dann hast du den Dreh mit dem Glück bereits raus. In diesem Fall liest du wohl schon seit einiger Zeit meinen Blog 🙂
Jetzt aber zum eingemachten…
Du hast hauptsächlich Rot angekreuzt
Karrieresucht oder auch Stefan, der Streber
Stefan glaubt, dass er erst dann zufrieden und glücklich sein kann, wenn er ein bestimmtes Ziel erreicht hat. Das hat er schon zu Schulzeiten so gelernt, denn seine Eltern haben ihm erzählt, dass er gute Noten braucht für die Zukunft. Dass lernen Spaß machen sollte oder es zumindest auch kann, sagen sie ihm nicht. Also passt Stefan besonders gut in der Schule auf. Er hat Angst, nicht gut abzuschneiden und lernt besonders hart vor Prüfungen und Klausuren.
Er weiß, dass es ohne Schweiß keinen Preis gibt und dass er sich beweisen muss, um später all die guten Dinge zu kriegen, die das Leben bietet.
Wann immer der Druck zu groß wird, redet er sich ein, dass er später glücklich sein wird. Er hat auch glückliche Momente. Immer dann, wenn er ein Referat hinter sich gebracht oder eine Klausur oder Prüfung bestanden hat. Nach dem Abi war das so. Aber die Erleichterung hat nur kurz angehalten, denn dann hat Stefan sich Sorgen gemacht, dass er im Studium nicht mit den anderen mithalten könnte.
Seine Vorlesungen sucht er sich nicht nach Interesse aus sondern danach, was spätere Arbeitgeber beeindrucken könnte. Mit Antritt des Jobs ist Stefan endlich angekommen. Zumindest denkt er das, denn dann merkt er, dass ihm der Job keinen Spaß macht. Dann muss er wohl noch solange durchhalten, bis er sich auf eine bessere Stelle bewerben kann oder befördert wird. Stefan kneift die Backen zusammen und macht weiter.
Das Problem des Karrieresüchtigen
Für andere ist Stefan der Prototyp des Erfolgs: Er hat Bestnoten, einen spitzen Job, verdient super und hat ein großes Haus.
Stefan selbst hingegen ist unglücklich und fragt sich, was er noch alles tun muss und wann er endlich glücklich sein wird.
Das, was er für Glück hält, ist in Wahrheit nichts anderes als die Erleichterung darüber, dass ein unangenehmer Zustand endlich beendet ist. Es ist das gleiche Gefühl, dass wir haben, wenn unsere Schmerzen nachlassen. Und weil es sich so gut anfühlt und Stefan es wieder empfinden will, setzt er sich, kaum hat er eins seiner Ziele erreicht, jedes Mal sofort wieder ein neues Ziel.
Die Lösung für den Karrieresüchtigen
Wenn du dich ein klein bisschen in Stefan wiedergefunden hast, dann kann dir das folgende helfen:
- Stefan hat vergessen, dass ihm seine Gegenwart ebenso wichtig sein sollte wie seine Zukunft. Wer wahrhaft glücklich sein will, der braucht sowohl bedeutungsvolle Ziele in seinem Leben als auch Freude auf dem Weg dorthin. Du solltest dir v.a. die folgenden Fragen stellen:
- Sind die Ziele, die du verfolgst, wirklich deine Ziele? Haben sie für dich persönlich eine Bedeutung oder hast du sie von anderen übernommen?
- Wie kannst du in der Gegenwart mehr Freude in dein Leben lassen?
- Welche Aktivitäten machen dir Spaß? Wann fühlst du dich gut?
Du hast hauptsächlich blau angekreuzt:
Der Hedonist oder Paula, das Partygirl
Paula lebt von einem Moment zum nächsten. An den Morgen verschwendet sie kein Gedanken, ebenso wenig wie an eine ferne Zukunft. Sie ist jung und sie will einfach nur Spaß haben.
Paula glaubt, dass das Leben so schön sein kann, wenn man mal alle Fünfe gerade sein lässt und den Dingen ihren Lauf lässt. Deswegen lebt sie in den Tag hinein. Sie feiert gerne, raucht und trinkt und wirft auch mal etwas ein, weil hey, man lebt nur einmal.
Wenn sie es ruhiger angehen lässt, dann schaut sie den ganzen Tag lang Filme, trifft ihre Freundinnen, geht shoppen oder fein essen. Wenn sie etwas haben will, kauft sie es sich. Auch wenn sie das Geld dafür eigentlich nicht hat.
Sie lernt schnell neue Leute kennen und stürzt sich übermütig in neue Freundschaften und Beziehungen. Aber wenn Reiz des Neuen weg ist, ist Paula auch ganz schnell wieder weg.
Seit einiger Zeit gibt ihr das Feiern keinen Kick mehr und wenn sie aufwacht, fühlt sie sich zunehmend leer und erschöpft. Nicht mal die Aussicht auf Kuchen oder eine Shoppingtour kann sie aufheitern. Das hat sie alles schon hundertmal gemacht. Was soll sie dann jetzt überhaupt noch tun?
Das Problem des Hedonisten
Paula glaubt Anstrengung ist Leid und Vergnügen ist Glück. Deswegen sucht sie einen Hochgenuss nach dem nächsten und vermeidet alles, was ihr keine Freude macht. Ist die Arbeit schwierig, bleibt sie ihr fern. Machen ihr Drogen Freude, nimmt sie sie. Dabei konzentriert sie sich ausschließlich auf die Gegenwart und blendet die Zukunft völlig aus.
Die Lösung für den Hedonisten
Wenn du dich ein klein bisschen in Paula wiedergefunden hast, dann kann dir das folgende helfen:
- Ohne langfristiges Ziel und ohne Anforderung verliert das Leben an Bedeutung für uns. Wir brauchen aber beides um glücklich zu sein: Freude und Bedeutung.
- Überlege dir, was dein Leben für dich sinnvoll macht?
- Welche täglichen oder wöchentlichen Aktivitäten haben eine Bedeutung für dich?
- Was möchtest du in deinem Leben erreicht oder erlebt haben?
- Setz dir Ziele, die mit deinen eigenen Werten übereinstimmen.
Du hast überwiegend grün angekreuzt?
Der Nihilist oder Gunnar hat aufgegeben
Gunnar hat aufgegeben. Er sucht nicht länger das Glück. Er hat keine Freude in der Gegenwart und er macht sich wenig Hoffnung für die Zukunft. Seine Gedanken drehen sich vorrangig um die Vergangenheit und was da für ihn schief gelaufen ist.
Gunnar grübelt oft und viel und er ist verbittert, dass die Dinge so gelaufen sind. Gunnar ist nicht so geboren worden. Vielmehr ist es die Lehre, die er aus all seinen Glücksbemühungen gezogen hat. Er hat versucht glücklich zu sein, aber es hat einfach nicht klappen wollen.
Er hat viel Schlimmes erlebt, das er nicht abwenden konnte. Jetzt glaubt er, dass die Dinge einfach nicht in seiner Hand liegen und resigniert.
Das Problem des Nihilisten
Während der Karrieresüchtige hauptsächlich in der Zukunft und der Hedonist in der Gegenwart lebt, verbringt der Nihilist die meiste Zeit in der Vergangenheit. Er kann nicht loslassen. Er hat gelernt, dass er hilflos ist und sein Leben nicht selbst kontrollieren kann. Deswegen versucht er es jetzt auch nicht länger.
Die Lösung für den Nihilisten
Wenn du dich ein klein bisschen in Gunnar wiedergefunden hast, dann kann dir das folgende helfen:
- Der Fachbegriff für diesen Zustand nennt sich: erlernte Hilflosigkeit und kann mitunter zu Depressionen führen.
- Die gute Nachricht ist die: du hast diesen Zustand auf Grund von Erfahrungen gelernt und du kannst ihn genauso auch wieder verlernen.
- Obwohl du in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hast, bist du nicht hilflos. Du kannst selbst etwas für dich und dein Glück tun. Und je mehr Schritte du unternimmst, desto mehr wirst du wieder feststellen, dass du doch einen Einfluss auf deine Umwelt ausüben kannst.
Die Beispiele sind natürlich überspitzt, aber sie bringen das grundsätzliche Problem zum Ausdruck. Der eine leidet in der Gegenwart um in der Zukunft glücklich zu sein. Der andere kümmert sich nur um seinen gegenwärtigen Genuss und nimmt dabei zukünftigen Schaden in Kauf. Und der dritte hadert mit der Vergangenheit, während er sich für die Gegenwart und Zukunft schon aufgegeben hat.
Die Frage sollte aber nicht sein: „Soll ich jetzt oder in Zukunft glücklich sein?“ Die Frage sollte immer lauten: „Wie kann ich jetzt und in Zukunft glücklich sein?“
Wenn du anfängst dir diese Frage zu stellen, dann bist du auf dem richtigen Weg. Denn Glück bedeutet Frieden mit der Vergangenheit zu schließen, Genuss in der Gegenwart zu fühlen und Erfüllung in der Zukunft zu erlangen.
Die hier dargestellten Glückseinstellungen basieren auf dem Glücksmodell von Tal-Ben-Shahar*
in
Jonas
Posted at 09:55h, 28 JuliHallo Katharina,
ich habe mich erst gewundert, weil dieser Beitrag im Vergleich zu den anderen wenig Resonanz in Form von Kommentaren erhalten hat. Nach dem Lesen wurde mir aber klar, warum. Es gibt dem einfach nichts hinzuzufügen. Der Beitrag ist umfassend, mit Charakterbeschreibungen als Einführung und Lösungsvorschläge.
Sehr hilfreich!
Liebe Grüße
Jonas
Glücksdetektiv
Posted at 13:44h, 28 JuliLieber Jonas,
vielen Dank für deinen Kommentar.
Welche Artikel kommentiert werden und welche nicht, lässt sich im Vorfeld nie wirklich vorhersagen. Manchmal scheint man einen Nerv zu treffen, manchmal nicht und wieder manchmal ist dem vielleicht auch einfach nichts hinzuzufügen.
Mir gefällt deine Erklärung auf jeden Fall sehr gut 🙂
LG, Katharina
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Immer-anderer-Name
Posted at 11:31h, 16 NovemberHey! Bin tatsächlich nur über einen Link auf diesen Artikel aufmerksam geworden. Habe ihn aufmerksam gelesen und den Test gemacht (und direkt die Farben gezählt, man weiß ja irgendwann, wie Tests funktionieren ;)) und kam dann zur Auslösung… fand mich ein bisschen in Stefan wieder, aber als ich dann den Text zu Gunnar las (hatte da die meisten Kreuze), schossen mir die Tränen in die Augen. Erkenne mich da genau drin wieder…:-(
Glücksdetektiv
Posted at 16:45h, 17 NovemberDanke für deinen Kommentar!
Das ist natürlich nicht schön, sich in so einer Beschreibung wiederzufinden, aber es ist trotzdem ein wichtiger Schritt, der auch sehr befreiend wirken kann.
Jetzt weißt du, wie du dich in Bezug auf dsa Glück verhältst und das bewusstmachen ist immer der erste Schritt vor dem Verändern.
Insofern… sieh es als Chance, den Gunnar in dir in die Schranken zu weisen, genauso wie ich meinen Stefan kleiner bekommen habe.
LG, Katharina
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