Warum haben wir Angst? 5 häufige Ursachen - Glücksdetektiv
Warum haben wir Angst - Glücksdetektiv

Warum haben wir Angst? 5 häufige Ursachen

Alle Menschen haben Ängste. Bei einigen sind sie schwerer ausgeprägt als bei anderen und bei manchen dominieren sie sogar ihr ganzes Leben. Aber wie kommt es überhaupt dazu? Warum haben wir Angst und wie werden diese Ängste entwickelt? Hier sind 5 häufige Ursachen für Ängste.

Ängste & Sorgen so weit das Auge reicht

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen. 2013 konnte im Rahmen einer repräsentativen Studie über den Gesundheitszustand in Deutschland bei 15,3 Prozent der 18- bis 79-Jährigen eine Angststörung innerhalb der letzten 12 Monate festgestellt werden*. Somit sind fast 10 Millionen Menschen in Deutschland von einer Angststörung betroffen und damit mehr Menschen, als an Depressionen leiden.

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Doch werden längst nicht alle Angststörungen erkannt und richtig behandelt. Das liegt u.a. daran, dass Angststörungen mit vielen körperlichen Symptomen einhergehen und Betroffene somit oft von Arzt zu Arzt gehen, um eine organische Ursache zu finden. Andere versuchen ihre Symptome über Alkohol und Medikamente selbst zu therapieren, indem sie sich betäuben. Dadurch können Abhängigkeiten oder Folgeprobleme entstehen, die dann abermals den eigentlichen Auslöser des Problems, nämlich die Angst, überdecken. Ängste sind zudem oft Schambesetzt, was es Betroffenen schwer macht, von sich aus darüber zu sprechen. Manchmal sind die Ängste schon so sehr zu einem Teil der eigenen Identität geworden, dass man überhaupt nicht auf die Idee kommt, sie behandeln zu lassen.

Ängste zeigen sich in vielen Formen

Wer nicht die Symptome einer Angststörung erfüllt, gilt als gesund. Das heißt aber noch lange nicht, dass man nicht ein Problem mit Ängsten haben könnte.

  • Vielleicht bist du jemand, der generell sehr ängstlich ist und sich im Alltag oft von seinen Ängsten beherrscht und eingeschränkt fühlt.
  • Fürchtest du dich davor vor anderen zu reden oder hast Angst, dass du im Supermarkt ohnmächtig werden könntest?
  • Möglicherweise machst du dir auch ständig Sorgen um deine Liebsten und kannst nicht schlafen und essen, bis sie wieder wohlbehalten zu Hause sind?
  • Hast du Angst davor alt zu werden und irgendwann sterben zu können oder machst du dir ständig einen Kopf, weil du versagen und von anderen kritisiert werden könntest?
  • Vielleicht fürchtest du dich vor deiner Zukunft und davor, die falschen Entscheidungen zu treffen?
  • Oder hast du womöglich Angst vor bestimmten Tieren und traust dich deswegen kaum noch aus dem Haus bzw. glaubst andauernd von den schlimmsten Krankheiten betroffen zu sein?

Ängste zeigen sich in vielen Gestalten und sie belasten das Leben sehr. Sie schränken unseren Lebensradius ein, führen zu körperlichen Problemen und füllen unsere Gedanken, so dass wir uns auf nichts anderes mehr konzentrieren können. Zudem verschlechtern sie unser Wohlbefinden, lassen uns Dinge vermeiden, die wir eigentlich gerne tun würden und haben die blöde Tendenz, über die Zeit nur schlimmer zu werden. Aber warum ist das überhaupt so? Warum haben wir Angst und wieso scheint sie so leicht außer Kontrolle zu geraten?

Warum haben wir Angst?

Warum haben wir Angst - GlücksdetektivZunächst einmal ist Angst eine ganz normale und wichtige Emotion. Sie ist nicht per se schlecht, auch wenn sie oft so quälend wirkt. So schützt uns Angst z.B. vor Gefahren. Sie macht uns vorsichtiger und führt dazu, dass wir die Treppe zur Toilette nachts unbeschadet runterkommen und nicht holpernd zu Boden fallen. Wer Angst empfindet, ist vorsichtiger und probiert bestimmte Substanzen, die ihm schaden könnten lieber nicht aus oder steigt eben nicht zu dem Unbekannten im Auto.

Evolutionär gesehen hätte die Menschheit ohne Angst nicht überlebt. Wann immer eine Situation als bedrohlich eingestuft wird, aktiviert unser Gehirn ein fein abgestimmtes Notfallprogramm, das uns auf Kampf, Flucht oder Totstellen vorbereitet. Je nachdem, was in der jeweiligen Situation geboten ist. Zusätzlich speichert unser Gehirn diese Situation und alle dazugehörigen Reize ab, um uns in Zukunft vor einer vergleichbaren Gefahr schützen zu können. Das ist auch der Grund, warum derjenige, der einmal auf die heiße Herdplatte gefasst hat, beim nächsten Mal ganz besonders vorsichtig mit dem heißen Herd umgehen oder sogar einen großen Bogen um ihn machen wird.

Eigentlich ist dieses Überlebensprogramm ein erstaunliches Wunderwerk, wenn diese Einstufung, was bedrohlich ist und was nicht, nicht so oft nach hinten losgehen würde. Geschieht das, werden Ängste einschränkend und belastend und generalisieren zunehmend über alle Lebensbereiche hinweg. Selbst das Essen vor anderen Menschen oder der Gang zum Postamt können dann als lebensbedrohliche Situationen wahrgenommen werden, in denen unser Gehirn schreit: „Weg hier. Sofort weg! Du befindest dich in höchster Gefahr!“

Wie kann es also sein, dass Ängste überhand nehmen und das ganze Leben zur Qual machen?

Warum haben wir Angst: Ursachen und Auslöser

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An der Entstehung von Ängsten sind viele verschiedene Faktoren an beteiligt. Es gibt nicht den einen Auslöser, der darüber bestimmt, warum manche eine Angststörung entwickeln und andere nicht. Vielmehr gibt es bestimmte Faktoren, die uns anfälliger für Ängste machen und solche, die, wenn sie zusätzlich eintreffen, einer Angststörung zum Ausbruch verhelfen. Zu den wichtigsten Faktoren, die die Anfälligkeit für Ängste erhöhen, gehören z.B. die folgenden:

1. Gene

Wie bei zahlreichen psychischen Störungen konnte auch für Angststörungen eine genetische Komponente nachgewiesen werden. In neueren Studien wird die Erblichkeit von Angst allerdings auf nicht höher als 30 bis 40 Prozent geschätzt. Damit scheint es für Angststörungen eine deutlich niedrigere Erblichkeit zu geben als für manch andere psychische Störung, weswegen viele Forscher immer wieder auf den Einfluss von Umweltereignissen zur Entstehung von Ängsten verweisen. Das Vorhandensein einer Angststörung in der engsten Familie kann das Risiko also erhöhen, hat aber für sich genommen keine Aussagekraft. Übrigens: für manche Ängste scheinen wir alle eine genetische Veranlagung zu haben: So konnte festgestellt werden, dass die Angst vor Spinnen und Schlangen schneller und einfacher erlernt wird als die vor Blumen oder Kaninchen.

2. Persönlichkeit

Warum haben wir Angst - GlücksdetektivMenschen, die bereits aufgrund ihrer Persönlichkeit dazu neigen, ängstlich und nervös zu sein, sind anfälliger eine Angststörung zu entwickeln. Neurotizismus heißt die Persönlichkeitsdimension, die bestimmt, wie stabil oder labil wir emotional sind. Menschen mit einem hohen Neurotizismuswert neigen dazu sich viele Sorgen zu machen, nervös und gereizt zu sein, sie reagieren viel sensibler auf Stress, verhalten sich unsicher und neigen auch eher zu Traurigkeit und Melancholie. Wenn du das Gefühl hast, schon immer ein ängstlicher Typ oder ein „Sorger“ gewesen zu sein, dann kann es gut sein, dass du einen hohen Neurotizismuswert mitbringst. Hier findest du mehr zu den verschiedenen Persönlichkeitstypen.

3. Lernerfahrungen

Warum haben wir Angst - GlücksdetektivLernerfahrungen spielen in der Entwicklung von Ängsten eine entscheidende Rolle und können auf vielfältige Weise zum Ausdruck kommen. Durch ängstliche, übervorsichtige und überbesorgte Eltern lernen Kinder, dass die Welt ein gefährlicher Ort ist und fühlen sich in der Folge ihrerseits schnell überfordert. Auch spezifische Ängste können über die Beobachtung der Eltern weitergegeben werden (= Modelllernen): Beobachtet ein Kind, wie seine Mutter von einem Hund gebissen wird oder lediglich, wie diese beim Anblick eines Hundes ängstlich zusammenzuckt, wird auch das Kind Angst vor dem Hund entwickeln, ohne jemals selbst eine negative Erfahrung mit Hunden gemacht zu haben.

Natürlich wirken auch die Prinzipien der klassischen und operanten Konditionierung, um Ängste zu erzeugen. Ein Beispiel: Erlebt ein Mitarbeiter, wie der Chef einen cholerischen Anfall hat und alle zusammenbrüllt, wird er mit Angst reagieren. Später löst schon allein der Anblick des Chefs die Angst aus (= klassische Konditionierung). Wird in der Folge die Begegnung mit dem Chef so oft wie möglich vermieden, fühlt sich der Mitarbeiter besser und seine Angst reduziert sich. Darüber lernt er, dass die Vermeidung der Situation hilft (= operante Konditionierung) und wird dem Chef auch weiterhin so gut es geht aus dem Weg gehen.

Ist die Anfälligkeit erhöht, können bestimmte Erfahrungen die Entstehung von Angststörungen auslösen. Zu diesen Auslösern gehören u.a.:

4. Kritische Lebensereignisse

Vor allem bedrohliche Ereignisse haben das Potenzial Ängste auszulösen, insbesondere, wenn mehrere solcher Ereignisse zusammenkommen. Zu diesen bedrohlichen Ereignissen gehören z.B. Operationen, Krankheiten, Unfälle, Krankenhausaufenthalte, eine (kompliziert verlaufende) Schwangerschaft und/oder Geburt, aber auch Trennungen, der Tod einer nahe stehenden Person, eine Hochzeit, Scheidung, ein Jobverlust oder Wechsel des Arbeitsplatzes, der Umzug in eine andere Stadt, finanzielle Probleme oder schwerwiegende Auseinandersetzungen in Familie, Arbeit oder Freundeskreis. Selbst leichtere Belastungen wie Unzufriedenheit mit der Arbeit, Familie, den Finanzen, oder der Wohnsituation, bestimmte unliebsame Verpflichtungen, gesundheitliche Probleme oder Konflikte mit anderen können als Auslöser den Beginn einer Angststörung einleiten.

5. Alltäglicher Stress

Warum haben wir Angst - GlücksdetektivAuch das tägliche Stressniveau kann den Ausbruch der Störung begünstigen. Hier sind v.a. Doppelbelastungen zu nennen, häufiger Termin- oder Zeitdruck, kleine oder viele Kinder, die Pflege von Personenangehörigen, ein großer Haushalt etc. Dabei ist zu beachten, dass Stress nicht nur von außen kommt, sondern oft viel eher von innen. Schuld sind bestimmte Überzeugungen, wie das Arbeiten möglichst schnell und im Alleingang verrichtet werden müssen oder auch zu hohe Ansprüche an sich selbst, z.B. der Versuch alles perfekt zu machen. Wer so von seinen eigenen Überzeugungen getrieben wird, erschöpft sich meist über das notwendige Maß hinaus ohne sein eigenes Zutun zu erkennen. Hier kannst du deine persönlichen Antreiber entdecken.

Weitere Auslöser für Angststörungen können Drogen oder bestimmte Medikamente sein, aber auch Traumatisierungen oder die schleichende Daueraktivierung, die durch Medien und ihre allseits negative Berichterstattung verursacht werden. Die Frage: Warum haben wir Angst? kann also nie so ganz einwandfrei beantwortet werden, wie wir uns das vielleicht wünschen.

Was tun gegen Ängste & Sorgen?

Die eigenen Anfälligkeiten und Auslöser zu kennen, kann wichtige Hinweise darauf geben, wie die Ängste entstanden sind und wo angesetzt werden sollte, um sie zu überwinden. Um Ängste wirklich erfolgreich in den Griff zu bekommen, muss man jedoch auch einen Blick auf die aufrechterhaltenden Bedingungen werfen. Denn im Zusammenhang mit der Angst verändert sich das Denken, Wahrnehmen, Fühlen und Verhalten und trägt somit oft dazu bei, die Ängste am Leben zu halten. Worauf du achten solltest und was es zu ändern gilt, erfährst du in meinem Selbsthilfeprogramm „Angstfrei ins Glück: Endlich sorglos und unbeschwert leben!“.

Angst überwinden - Glücksdetektiv

Das Programm richtet sich an alle Menschen, die unter Ängsten, Sorgen oder Grübelgedanken leiden und sich ihren Bewegungsradius, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensfreude zurückerobern möchten. Mit Hilfe eines ganzheitlichen Blickes wirst du nicht nur alles über Ängste und Sorgen erfahren, sondern auch die Einstellungen, Gewohnheiten und Lebensumstände verändern, die diese überhaupt erst verursacht haben.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der praktischen Umsetzung: Zahlreiche praktische Übungen, Tipps, Verhaltensexperimente, geführte Meditationen und Fragebögen zum Selbsttest tragen dazu bei, dass du am Ende nicht nur neue Gewohnheiten etabliert, sondern auch deine Lebensumstände optimiert und somit die Grundlage für ein glückliches und erfülltes Leben geschaffen hast. Mehr erfahren!

*Jacobi, F., Höfler, M., Siegert, J., Mack, S., Gerschler, A., Scholl, L., Busch, M. A., Maske, U., Hapke, U., Gabel, W., Maier, W., Wagner, M., Zielasek, J. & Wittchen, H.-U. (2014). Psychische Störungen in der Allgemeinbevölkerung: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland und ihr Zusatzmodul Psychische Gesundheit (DEGS1-MH). Der Nervenarzt 85(1).
4 Comments
  • Julia
    Posted at 23:10h, 04 Oktober Antworten

    Ich hab jahrelang damit gekämpft, dass ich meine Sorgen einigermaßen unter Kontrolle halten kann; danke für diesen sehr informativen und gut geschriebenen Artikel!

    J.

    • Glücksdetektiv
      Posted at 21:58h, 08 Oktober Antworten

      Sehr gerne. Was würdest du denn sagen, hat dir am meisten geholfen?

      Liebe Grüße,
      Katharina

  • Lilly
    Posted at 21:18h, 11 Dezember Antworten

    Haben Sie mich gut geholfen. .Danke

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